Weisheitszähne


Die landläufig „Weisheitszähne“ genannten Zähne sind die hintersten Zähne im Ober- und Unterkiefer, von der Kiefermitte gezählt der jeweils achte Zahn. Sie müssen nicht unbedingt Schwierigkeiten verursachen. Ist genug Platz im Kiefer und durchbrechen sie die Kieferschleimhaut vollständig in der richtigen Position, sind sie brauchbare Kauelemente.

Leider ist bei vielen Patienten der Kiefer quasi zu kurz oder die Weisheitszähne verkanten sich und sitzen dann schief. Zuweilen verbleiben sie dann ganz oder teilweise im Kieferknochen. Durchbrechen sie die Kieferschleimhaut, nennt man sie retiniert oder teil-retiniert. Verbleiben sie unter der Schleimhaut, werden sie als impaktierte Weisheitszähne bezeichnet (Dentition difficilis).

Die meisten Probleme verursachen teil-retinierte oder schiefe, verkantete Weisheitszähne: Zwangsläufig ist hier die Mundhygiene erschwert, da sich ganz zwangsläufig Räume und Taschen zwischen Zahn und Zahnfleisch bilden, die Bakterien Raum bieten. So werden Karies oder auch chronische Zahnfleischentzündungen ausgelöst. Beide Erkrankungen können auch dann die benachbarten Zähne und umgebendes Zahnfleisch in Mitleidenschaft ziehen. Auch Zysten können sich in einigen Fällen ausbilden – das sind mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume. Zysten schwächen oder zerstören zuweilen den Kieferknochen.

Da mit dem Älterwerden Zahnwurzeln wachsen und die Struktur der Kieferknochen sich verdichtet, empfiehlt sich ein möglichst frühes Ziehen von nicht ausreichend ausgebildeten oder schief sitzenden Weisheitszähnen, die zu viel Platz beanspruchen. Im Alter von 14 bis 18 Jahren sind Weisheitszähne in der Regel recht problemlos zu entfernen.

Das Ziehen eines Weisheitszahnes ist ein kleiner chirurgischer Eingriff, der in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt wird, bei Angstpatienten auch auf Wunsch unter Vollnarkose. Vor dem Eingriff wird der Mundraum untersucht, und abgeklärt, ob der Patient an Erkrankungen oder Allergien leidet, oder ob er bestimmte Medikamente einnehmen muss.

Zum Entfernen eines Weisheitszahnes muss die umgebende oder teilweise über dem Zahn liegende Kieferschleimhaut abgelöst werden. Ist der Zahn freigelegt, wird er je nach seiner Position im Kiefer im Ganzen oder stückweise vorsichtig entfernt. Da er meist eine große Öffnung im Kiefer hinterlässt, werden Nähte gelegt, die nach etwa einer Woche entfernt werden.

Naturgemäß treten nach dem Eingriff oft Schwellungen im Bereich um die Operationswunde auf. Hier hilft Kühlen mit Umschlägen oder Kühlgel . Für den Fall, dass Schmerzen auftreten, gibt der Zahnarzt selbstverständlich geeignete Schmerzmittel mit oder verschreibt sie.

Schmerzen oder Komplikationen beim Entfernen von Weisheitszähnen fallen im Allgemeinen jedoch sehr viel geringer aus, als die Patienten erwarten.